Servus Ragazzi!
Heute gibt's gleich zwei Premieren: Zum einen zeigt euch die liebe Jessi von "Let there be om" im allerersten Gastbeitrag auf meinem Blog eines ihrer Lieblingsrezepte, und das ist eine vegane No-Bake-Torte - da hab ich mich bisher nicht ran getraut ;) Nebenbei bekommt ihr gratis eine kleine mentale Yogastunde - ich wünsche euch ganz viel Spaß beim lesen, nachbacken und probieren! ♥
Namaste! Ja, ihr habt richtig gelesen. Heute macht ihr einen
Ausflug in die Yoga-Welt und nochmal ja, auch Yogis sind nicht
zwangsläufig nur asketisch unterwegs, sondern essen ebenfalls gerne
Süßes. Der Genuss wird im Yoga übrigens "Bhoga" genannt. Wichtig
ist dabei erwartungsfreier Genuss: Will heißen, genieße einen schönen Moment
oder eine Leckerei in vollen Zügen, wenn sie da ist, sei aber
nicht traurig oder gar abhängig, wenn du verzichten musst. Ich bin Jessi
von www.lettherebeom.blogspot.de
und habe die Ehre, euch heute ein geniales
Frühsommer-Limettenkuchen-Rezept zu präsentieren. Vegan, glutenfrei,
ohne Backen, knallgrün - und so dermaßen lecker, dass es sämtliche
Zweifler beim ersten Bissen des Key Lime Pie überzeugt. Garantiert!
Sind alle Yogis Veganer?
Ich
mache seit fast zwei Jahren eine Ausbildung zur Yogalehrerin und
befasse mich nicht erst seit dieser Zeit intensiv mit der
Yogaphilosophie. Ein heiß diskutiertes Thema ist: Dürfen überzeugte
Yogis Fleisch essen? Gehört ein veganer Lebensstil zwangsläufig dazu?
Nicht unbedingt (und auch bei mir nicht).
Die allererste
Verhaltensregel im achtfachen Pfad, quasi das erste Yogagebot, heißt:
"Ahimsa - Gewaltlosigkeit". Übrigens nicht nur gegenüber allen Wesen auf
dieser Welt (Mitmenschen, Tiere, Pflanzen), sondern auch sich selbst
gegenüber. Das 100prozentig zu leben, ist sehr schwierig bis unmöglich.
Denn was ist mit den Tierchen, die ich versehentlich zertrete, ohne es
zu merken? Richtig, man muss es ja nicht übertreiben, sonst tut man sich
selbst mit der Zwanghaftigkeit nur Gewalt an. Und dann beißt sich die
Katze in den Schwanz. Was das Thema Fleisch oder tierische Produkte
angeht: Ich bin auf jeden Fall viel sensibler geworden, esse weniger
Fleisch als vorher und achte vor allem darauf, dass Fleisch, Eier
usw. aus Herstellung kommen, wo man gut zu den Tieren ist.
Nichts
destotrotz: Vegan ist teilweise auch richtig lecker! Den Beweis trete
ich mit meinem Key Lime Pie an - ein Kuchen, der hauptsächlich aus
Cashewkernen, Avocado, Limetten und Datteln besteht.
No Bake Key Lime Pie
Einkaufsliste für einen Kuchen (26er Form)
Für den Boden:
- 250 g Cashewkerne
- 100 g Kokosraspeln
- 1 Prise Salz
- 200 g Datteln
- 1 EL Kokosöl
Für den Belag:
- 200 g Cashewkerne
- 3 große Avocados
- 5 Bio-Limetten
- 100 g Xylit oder Rohrohrzucker
- 150 g Agavendicksaft
- 1 Prise Salz
- 150 g Kokosöl
So wird's gemacht
Die
200 g Cashewkerne sollten mindestens acht Stunden in Wasser eingeweicht
werden - am besten am Abend vor dem Backen. Kurz vor der
Verarbeitung gießt du das Wasser ab und spülst die Kerne gut ab.
Für
den Boden mahlst du die 250 g trockenen Cashewkerne zu grobem Mehl, gibst die
Kokosraspeln und Salz hinzu. Die Datteln entkernst du und zerkleinerst
du ebenfalls. Dann das flüssige Kokosöl dazugeben, in einer
Küchenmaschine oder Mixer vermengen, bis sich die Zutaten zu einer
homogenen Masse verbunden haben - ich habe mit den Händen nachgeholfen,
weil ich keine Küchenmaschine habe.
Dann schneidest du das Backpapier
auf die Größe des Bodens der Springform, legst den Boden damit aus und
presst den Teig gleichmäßig in die Form. Somit haben wir den ersten Teil
des Kuchens schon fertig - ab damit in den Kühlschrank.
Jetzt
machst du dich an die Creme. Die Avocados werden halbiert, entkernt und
das Fruchtfleisch mit einem Löffel herausgelöst. Du reibst die Schale
von zwei Limetten (deshalb bitte unbedingt nur Bio-Früchte verwenden!)
ab und presst den Saft aller fünf Früchte aus. Jetzt gibst du die
eingeweichten Cashewkerne, die Avocados, die Limettenschale und den
-Saft und alle anderen Zutaten bis auf das Kokosöl in einen Standmixer
oder eine Küchenmaschine und pürierst alles zu einer cremigen Masse.
Ich
habe alles mit einem kleinen Pürierstab vermengt und püriert - ist
etwas mühsamer, klappt aber auch ganz gut. Kokosöl leicht
erhitzen, damit es flüssig wird und zu der Masse geben, erneut kurz
aufmixen und solange pürieren, bis der Brei wirklich ganz fein ist.
Jetzt
kommt die Creme auf den gekühlten Boden, verteile sie gleichmäßig in
der Springform. Und jetzt ab damit ins Tiefkühlfach oder die Kühltruhe,
drei Stunden warten - fertig. Danach kann der Kuchen zurück in den
Kühlschrank, sonst wird er zu hart zum essen.
Ich
würde sagen, der Sommer kann kommen - für heiße Tage ist der Key Lime Pie
perfekt :)
Genießen mit allen Sinnen
Übrigens: Brave Yogis verschlingen den Kuchen nicht einfach.
Probiert doch einmal eine kurze Geschmacksmeditation: Schneidet euch ein
Stück Kuchen ab, setzt euch an einen Tisch. Stopp! Fernseher aus, Radio
aus, Zeitschriften weg - jetzt wird nur gegessen. Das schärft die
Achtsamkeit für die Besonderheit der Zutaten, für den Genuss, für das so
viel zitierte Hier und Jetzt. Multitasking killt die Details.
Jetzt
beobachtet ganz genau: Wie fühlt es sich an, mit der Kuchengabel in die
gekühlte Masse zu stechen, den etwas härteren Boden zu durchteilen.
Riech an dem Stück! Iss das erste Stück - schmeckst du alle Zutaten
heraus? Dieser Kuchen hat wirklich eine Menge Geschmacksebenen, erst ist
für diesen bewussten Genuss also perfekt. Iss den Rest des Stücks auch
langsam und mit Bedacht. Erinnert dich das Geschmackserlebnis an etwas,
oder die Farbe des Kuchens, der Limettengeruch? Ich muss an eine
saftige, grüne Blumenwiese denken - fast höre ich die Vögel zwitschern.
Ein andermal ist der Kuchen einfach nur lecker ;-)
Namaste und besucht mich doch auf www.lettherebeom.blogspot.de!
Ich freu mich auf euch!
Ich freu mich auf euch!
Eure Jessi
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